Auswärts erstmals gepunktet

ASV 13 – SV Wienerberg 1921 0:1 (0:0)

Von Anfang an lag über diesem Spiel eine eigenartige Beiläufigkeit. Auf den Rängen wurde locker über Gott und die Welt geplaudert, auf dem Rasen plätscherte eine Partie vor sich hin, bei der die Gäste zwar von Anfang an das Kommando übernahmen, aber es in den einzelnen Aktionen sehr ruhig angehen ließen. Eigentlich eh gut, ohne viel Hektik und schon gar nicht mit Zeitdruck wurde ein bemühter Gegner bespielt. Immer mit dem Gefühl, irgendwann wird schon Entscheidendes passieren. Da es keine Matchuhr auf dem ASVÖ 13 Platz gibt, war die erste Halbzeit dann auch irgendwann vorbei, „Was, schon Pause“ war der Tenor. Zu den Hard-Facts der ersten Spielhälfte: ein Stangenschuss für die Wienerberger durch Sükrü Yavuz, der diesmal den verletzten Rene Mjka ersetzen musste und ein paar Halbchancen für die Hausherren, die aber im letzten Drittel kaum Gefahr ausstrahlen konnten.

Auch nach Seitenwechsel änderte sich an der grundlegenden Stimmung wenig. Die Gäste aus Favoriten spielten weiter ohne Hektik darauf, dass irgendwann der erhoffte Auswärtssieg schon passieren würde. Praktisch nur einmal kam man dem Ziel sehr nahe, aber Torhüter Eduardo Helbl verhinderte mit einer sensationellen Parade auf der Linie die Führung der Wienerberger. Auf der anderen Seite hatten jetzt aber auch die Hausherren einmal die Führung auf den Beinen, allerdings wurde aus aussichtsreicher Position doch relativ deutlich danebengeschossen. Von wem weiß ich leider nicht mehr, das ist der Beiläufigkeit der Partie geschuldet. Natürlich war es aber schon eine entscheidende Szene, die die Kräfteverhältnisse auf den Kopf stellen hätte können.

Auch gegen Ende des Spieles hatte man nie das Gefühl, dass Wienerberg im Wissen des Zeitdrucks hektisch wird. Zwar wollte man schon gewinnen, aber die Spielanlage blieb weiterhin gleich. Im Nachhinein, im Wissen des Ergebnisses, kann man das wohl als geduldig bezeichnen. Wenn es aber nicht mehr gereicht hätte, wäre aus dem geduldig wohl rasch ein enttäuschend geworden. Passend zur Beiläufigkeit des Spieles fiel schließlich doch noch der Siegestreffer für die Gäste. Arben Selmani brachte doch noch einmal ein Zuspiel zum eigenen Mann, das war allerdings exzellent, und Thomas Helly machte mit einem satten Schuss ins Eck, das, was er am liebsten macht, nämlich Tore schießen.

So passierte in der 90. Minute doch noch das, was sich die Wienerberger Fans erhofft und auch erwartet hatten. Der erste Punktgewinn auswärts, noch dazu ein dreifacher, war unter Dach und Fach. Für die Fans der Speisinger natürlich ein Alptraum, den man aber durchaus mit mehr Kontenance hinnehmen hätte können. In Summe war es zwar ein später, und dadurch natürlich glücklicher Erfolg der Gäste, aber aufgrund der gezeigten Leistungen schon ein verdienter. Abgesehen vom Resultat, das man auf Seiten der Favoritner natürlich gerne so mitnimmt, ist noch erwähnenswert, dass der verletzungsbedingte Ausfall von Kapitän Thomas Kral diesmal wesentlich besser verkraftet werden konnte. Besart Rama wirkte diesmal in der Innenverteidigung deutlich sicherer als zuletzt und lieferte eine gute Leistung ab.

Wiener Stadtliga – 6. Runde
Spielbericht