1. SC Simmering – SV Wienerberg 1921 1:5 (0:1)
Nach rund 6 Monaten erstmals wieder ein Spiel der Rasen verwöhnten Wienerberger auf einem Kunstrasenplatz. Nach nur zwei gewonnenen Punkten nach drei Runden, galt es einem neuerlichen Fehlstart, wie in den beiden vergangenen Jahren, vorzubeugen. Trotz der erst 4. Meisterschaftsrunde ruhte bereits ein latenter Druck auf der Mannschaft.
Als die Favoritner schon in der 3. Minute aus der 2. Ecke durch einen Schuss von Florian Schöberl mit 0:1 in Führung gingen, schien der vom Trainerteam vorgezeichnete Weg gut beschritten zu werden. Aber weit gefehlt. Durch den frühen Rückstand angestachelt, übernahm Simmering das Kommando auf dem Platz. Die folgenden 25 Minuten drängten die Gastgeber auf den Ausgleich. Mit vereinten Kräften verteidigte Wienerberg den Ansturm. In der 13. Minute rettete nur noch die Stange vor dem Ausgleich.
Erst ab der 30. Spielminute gelang es den Gästen, für Entlastung durch schnelle Umschaltsituationen zu sorgen. Ein von Bejamin Pitzek abgelaufener Fehlpass in der Hälfte der Simmeringer brachte Jan Mülner die Chance zum zweiten Treffer. Der Heber geht aber über das Tor. So bleibt es beim glücklichen Pausenstand von 0:1.
Wer sich nach der lautstarken Kabinenansprache ein anderes Auftreten der Wienerberger nach dem Wiederanpfiff erwartet hat, wurde enttäuscht. Es waren unverändert die Simmeringer, die das Spiel bestimmten. Michael Höfler hatte mehr Ballkontakte im Tor der Gäste, als ihm lieb war. In der 60. Minute fiel der sich abzeichnende Ausgleichstreffer. Auch wenn dieser Ball verteidigbar erschien, musste der Ausgleich als verdient und überfällig betrachtet werden. Wienerberg war gezeichnet. Für den weiteren Spielverlauf war aus Favoritner Sicht nichts Gutes zu erwarten.
Und manchmal kommt es anders, als befürchtet. Während das Trainerteam personelle Wechsel vorbereitete, zogen sich die am Feld stehenden Spieler aus eigener Kraft aus der prekären Situation. Wie aus dem Nichts brachte Ibrahim Mohamed die Wienerberger in der 71. Spielminute in Führung und Srdan Todorovic legte in der 73. Minute nach. War das 1:3 der letzte Ballkontakt des Torschützen, gelang es dem an seiner Stelle eingewechselten Kenny Oduardo mit der ersten Ballberührung den Vorsprung auf 1:4 zu erhöhen. In nur fünf Minuten haben die Gäste entgegen dem Spielverlauf das Match gedreht und de facto auch entschieden.
Das Momentum auf ihrer Seite ließen die Favoritner nichts mehr zu. In der 94. Spielminute zirkelte Jan Mülner den Ball aus einem Freistoß aus großer Distanz über die Mauer zum Endstand von 1:5 ins Netz. Die Freude über den ersten Sieg in der laufenden Saison war natürlich groß. Nach drei guten Spielen ohne vollem Erfolg gilt es natürlich zu analysieren, wie trotz eines über weite Strecken schwachen Auftritts ein solcher hoher Sieg errungen werden konnte. Dem Selbstvertrauen sollte es jedenfalls nicht geschadet haben. Warnung war es allemal.