SV Wienerberg 1921 – SV Schwechat 4:4 (3:2)
Wild thing, you make my heart sing
You make everything groovy, wild thing …
So hat es nicht nur Jimi Hendrix gesungen – ja, ja, wir Alten haben auch unsere Helden – sondern so haben es die beiden Mannschaften auch in dieser Partie zelebriert. Zumindest für den objektiven Zuschauer war es ein kurzweiliges Spektakel, für die Menschen mit Vereinsbrille war es ein Auf-und-Ab der Gefühle, mit viel Licht auf beiden Seiten, aber auch mit viel Schatten. Am Schluss konnten beide Seiten darüber hadern, nicht gewonnen zu haben, und wenn es so ist, dann passt das Ergebnis zumeist.
Aber der Reihe nach. Zunächst waren es die Gäste aus Schwechat, die groß aufspielten und den Ball so gut laufen ließen, dass die Wienerberger in den ersten 20 Minuten überhaupt keinen Zugriff fanden. In dieser Phase gelang den Schwechatern auch der Führungstreffer (15.), zwar etwas billig in der Entstehung, aber zu diesem Zeitpunkt zu erwarten und auch souverän abgeschlossen.
Kurioserweise fanden die Hausherren nach diesem Rückschlag plötzlich Antworten, vor allem immer dann, wenn Paul Semrau involviert war. Er war es auch, der eine wunderschöne Kombination des SV Wienerberg 1921 zum Ausgleich abschließen konnte (22.). Jetzt waren es die Wienerberger, die immer mehr Oberwasser gewannen und die Schwächen in der Defensive der Gäste gnadenlos aufzeigen konnten. Logische Folge das 2:2 durch Srdan Todorovic in der 30. Minute. Zwar leisteten sich die Hausherren erneut einen ziemlichen Schnitzer zum Ausgleich (35.), aber die Minuten vor der Pause und unmittelbar nach der Pause gehörten dem SV Wienerberg 1921.
Ein verwerteter Handelfmeter (39.) und ein Traumtor aus einem Weitschuss nach zu kurz geklärtem Corner (47.) brachten die Wienerberger mit 4:2 in Führung. Beide Treffer wurden von Jan Mülner erzielt. In normalen Spielen hätte dieser Vorsprung wohl eine gewisse Vorentscheidung bedeutet, aber nicht an diesem Tag. In so wilden Partien hätten die Wienerberger das 5:2 nachlegen sollen und die Chance dazu war auch vorhanden. Nach einer Traumkombination über die rechte Seite scheiterten die Hausherren nach einer knappen Stunde nur knapp, Benjamin Pitzek auf Jan Mülner, aber der war schon einen halben Schritt zu weit vorne, um das an sich gute Zuspiel verwerten zu können.
Als die Gäste praktisch im Gegenzug von etwas Slapstick in der Wienerberg-Abwehr profitieren und auf 3:4 verkürzen konnten (58.), war dieses Spiel wieder heiß. Schwechat fand plötzlich wieder zur Spielstärke der ersten zwanzig Minuten zurück und hätten nicht nur den Ausgleich (71.) erzielen können, sondern bei zwei guten Chancen auch diese Partie komplett drehen können. Da die Wienerberger in der Nachspielzeit noch Pech bei einem Stangenschuss hatten, konnten am Ende beide Mannschaften etwas mit dem Ergebnis hadern. Aber wie gesagt, wenn beide Mannschaften berechtigt einem Sieg nachtrauern können, geht ein Unentschieden zumeist in Ordnung. Unterhaltsam war es auf alle Fälle und viele Szenen sicher auch lehrreich und etwas für die Nachbesprechung.