Favoritner AC – SV Wienerberg 1921 5:1 (2:1)
Mit dem FavAC wartete auf die junge Truppe des SV Wienerberg 1921 die nächste Herausforderung, eine die sich allerdings als zu groß erweisen sollte. Von Beginn an stellten die Hausherren klar, dass sie gewillt sind, ernsthaft um den Titel in der Stadtliga mitzuspielen. Die Gäste fanden nicht wirklich in diese Partie und wurden vom FavAC von Beginn an maximal gestresst. Vor allem gewannen die Hausherren so gut wie jeden Zweikampf, nicht weil es die Wienerberger nicht versuchten, sondern weil sie sich in der Zweikampfführung einfach besser und deutlich routinierter zeigten.
Zwar gelang es den Gästen, sich durch ein Traumtor nach vierzehn Minuten etwas Zeit zu erkaufen, aber trotz des unerwarteten Führungstreffer hatte man immer den Eindruck, dass es an diesem Tag für den SV Wienerberg 1921 sehr schwer werden würde. Nachdem Jan Mülner noch Augenblicke davor eine der wenigen sehr gut gespielten Aktionen der Gäste, der Ball kam über die rechte Seite aussichtsreich zu ihm, eher harmlos abgeschlossen hatte, zeigte er wenig später, wozu er in Wahrheit fähig ist. Aus gut zwanzig Meter Entfernung zog er unwiderstehlich ab und versenkte den Ball unhaltbar im Kreuzeck. Vielen Zusehern blieb der Mund offen, ein Treffer für die Ewigkeit.
Leider für Wienerberg änderte die zwischenzeitliche Führung wenig am Gesicht dieses Spiels. Die Hausherren blieben unbeirrt am Drücker, stressten die Gäste weiterhin maximal und zwangen dadurch die Wienerberger zu vielen raschen Ballverlusten und auch zu einer relativ hohen Fehlpassquote. Bitter nur, dass der Ausgleich, trotz der Überlegenheit der Hausherren, aus einem simplen Corner fiel. Dieser Standard war sicher besser zu verteidigen, aber auch hier war die Zweikampfführung des Torschützen einfach besser als die des Verteidigers (18.). Von da an war es ein Rückzugsgefecht des SV Wienerberg 1921, um wenigstens mit einem Unentschieden in die Pause zu kommen. Durch ein Ping-Pong-Eigentor in der 44. Minute gelang auch das nicht, wobei auch hier der Angriff des FavAC schon mehrmals davor zu unterbrechen gewesen wäre.
Auch nach Seitenwechsel gelang es dem SV Wienerberg 1921 nicht, einen Umschwung einzuleiten. Zwar war das Bemühen deutlich zu erkennen, aber das Tor schossen wieder die Hausherren (60.), auch diesmal nach einer ziemlichen Fehlerkette, die aber dem wirklich starken Pressing des Gegners geschuldet war. Danach versuchte das Trainerteam der Wienerberger, mit zahlreichen Wechseln dieser Partie eine neue Wendung zu geben, was aber nicht wirklich gelang. Zum Glück gab sich die junge Truppe des SV Wienerberg 1921 in keiner Phase des Spiels auf, denn sonst hätte es noch deutlich bitterer kommen können als ein 1:5 ohnehin schon ist.
In diesem Spiel gegen einen wirklich groß aufspielenden Gegner wurden dem Team der Wienerberger deutliche Grenzen aufgezeigt. Natürlich hatte der SV Wienerberg die Ausfälle einiger Stammspieler zu verkraften, aber es erreichte auch kaum ein Spieler das Niveau der letzten Wochen. Und das lag nicht an der Einstellung der Akteure, sondern hauptsächlich am Gegner, der mit einer sehr präsenten aber nie unfairen Spielweise über die gesamten 90 Minuten das Heft fest in der Hand behielt und praktisch jeden Zweikampf für sich entschied. Dass irgendwann eine Mannschaft kommen würde, die der jungen Truppe des SV Wienerberg 1921 ihre Grenzen aufzeigen würde, war fast zu erwarten. Jetzt war es einmal soweit, nicht wirklich schlimm, wenn die Spieler aus dieser Lehrstunde die richtigen Schlüsse ziehen. Das Potential dazu haben sie allemal.