Reifeprüfung abgelegt

ASK Elektra – SV Wienerberg 1921 2:3 (2:1)

Gegen einen der hoch gehandelten Titelanwärter konnte der SV Wienerberg 1921 so etwas wie seine Reifeprüfung ablegen. Zwar gelang das nicht mit spielerischer Bravour, sondern es waren eher die kämpferischen und moralischen Qualitäten, die letztlich zu einem gar nicht so unverdienten Erfolg der Wienerberger führten.

Gegen eine Mannschaft, die nominell so gut besetzt ist wie die Leopoldstädter und jetzt auch schon einige Jahre am Meistertitel in der Stadtliga bastelt, wäre es vermessen, drüber spielen zu wollen. Es waren also taktische Disziplin und Einsatzbereitschaft gefragt, und eigentlich normalerweise auch ein günstiger Spielverlauf.

Dieser war aber in der ersten Spielhälfte gar nicht so günstig. Dem frühen Führungstreffer der Wienerberger durch Dominik Rotter folgte postwendend der vermeidbare Ausgleich, ausgelöst durch einen nicht notwendigen Ballverlust im Mittelfeld. Und der Führungstreffer der Hausherren knapp vor der Pause fällt wohl auch nicht in die Rubrik „heute läuft es“.

Zwar versuchte Elektra nach der Pause die Gäste aus Favoriten unter Druck zu setzen, aber ein unerklärlicher Querpass in der eigenen Abwehr brachte die Wienerberger zurück ins Spiel. Nutznießer Maximilian Schmid war plötzlich völlig allein vor dem Torhüter von Elektra und ließ sich diese Chance auf den Ausgleich (54.) sehr souverän nicht entgehen, gar nicht so leicht, wenn man so viel Zeit zum Nachdenken hat.

In Folge hatten die Gäste zwar bei zwei guten Möglichkeiten des Gegners auch etwas Glück, aber in Summe gelang es dem SV Wienerberg 1921 sehr gut, Elektra daran zu hindern, das vorhandene hohe fußballerische Potential auf den Platz zu bringen. Die Hausherren konnten immer seltener spielerisch überzeugen und die Nadelstiche der Wienerberger wurden immer heftiger. Höhepunkt war dann der vielumjubelte Siegestreffer von Nenad Regojevic, der im Anschluss an einen Corner unwiderstehlich aus dem Rückraum abzog. Ein Schuss wie Strich, aus ca. 20 Metern genau ins Kreuzeck.

Der SV Wienerberg 1921 hat sich mit diesem nicht erwarteten Auswärtserfolg gegen Elektra in den oberen Regionen der Tabelle etabliert. Deswegen ist die Mannschaft längst noch nicht zu den Titelanwärtern zu zählen, aber, wie sagt man so schön: die Tabelle lügt nicht.

Wiener Stadtliga – 6. Runde
Spielbericht