Favoritner AC – SV Wienerberg 1921 2:0 (0:0)
Der Drittplatzierte der Wiener Stadtliga schlägt den Vierten. So gesehen nichts Außergewöhnliches, aber ganz so eindeutig war das nicht. Besonders in der ersten Spielhälfte waren die Gäste vom Wienerberg die bessere Mannschaft und hatten auch durch Rene Mjka eine hundertprozentige Torchance. Die darf man dann schon einmal verwandeln. Auf der Gegenseite gab es vor der Pause hingegen nur Weitschüsse und eine mehr als turbulente Strafraumszene, die die Gäste mit etwas Glück überstanden.
Dass die Hausherren auf ihrem traditionsreichen Kartoffelacker, der noch dazu deutlich in eine Richtung abschüssig ist, aufgrund der Platzverhältnisse Vorteile haben, zeigte sich dann nach der Pause. Jetzt bergab spielend übernahm der FavAC das Kommando, war zumeist einen Schritt schneller als die Gäste, und allein durch die deutlich größeren Spielanteile, kippte die Partie langsam aber stetig zugunsten der Athletiker.
Schließlich war es die größere Effizienz, die den Ausschlag zugunsten der Hausherren gab. Auch nicht viele Torchancen herausarbeitend, nützte der Fav AC die erste klare, bezeichnenderweise aus einer Standardsituation, bei der ein Kopfballduell verloren wurde, denn spielerisch ist es bei diesen Platzverhältnissen schwierig, zum Erfolg zu kommen. Mit einer 1:0 Führung im Rücken, ab Minute 58, war es für die Hausherren auf dem holprigen Geläuf schon um einiges leichter, zum Erfolg zu kommen.
Jetzt war robustes Verteidigen angesagt, viele hohe Bälle weit nach vorne reichten, um die Wienerberger aus der Gefahrenzone zu halten. Bergauf gelang es den Gästen auch nicht mehr, das Tor des Fav AC nennenswert zu gefährden. Der zweite Treffer fünf Minuten vor Schluss war dann nur noch Draufgabe, eine Vorentscheidung war wohl schon mit dem 1:0 gefallen.
Trotz der Niederlage war die Leistung der Gäste nicht wirklich schlecht. Auf Plätzen wie diesen ist es aber fast zwingend notwendig, in Führung zu gehen, um eine Partie zu gewinnen. Die Möglichkeiten dazu waren vorhanden, die Routine, die wenigen Chancen eiskalt auszunützen, leider nicht. Ob allerdings auf Plätzen mit so miserablen Verhältnissen, seien sie auch noch so traditionsreich, Fußball gespielt werden sollte, bleibt dahingestellt. Zumal auf solch holprigem Untergrund nicht nur das Vergnügen für Spieler und Zuschauer sehr kurz kommt, ist auch das Verletzungsrisiko nicht zu unterschätzen