SV Wienerberg 1921 – WAF Vorwärts Brigittenau 3:1 (2:0)
Gegen den Aufsteiger aus der Brigittenau, der sich souverän im Mittelfeld der Stadtliga etabliert hat, ging es für Wienerberg darum, mit einem Erfolg den Aufwärtstrend der Vorwoche mitzunehmen und auf den vierten Platz der Tabelle vorzustoßen. Außerdem war nach der Auswärtsniederlage im Herbst auch noch eine Rechnung offen, die die Hausherren gerne begleichen wollten.
Und von Beginn an war man bei dieser Aufgabe auf Kurs. Die erste Spielhälfte gelang den Hausherren nach Wunsch, der Gegner wurde gut kontrolliert und auch in der Offensive gelangen den Wienerbergern einige gute Aktionen. Lediglich häufige Abseitspositionen verhinderten in dieser Phase mehrmals einen möglichen Torerfolg. Ob dabei die Mannschaft oder der Lininienrichter mit der Abseitsregel auf Kriegsfuß stand, lässt sich nicht mehr klären, aber knapp war es meistens schon.
So bedurfte es einer Standardsituation, um endlich den Führungstreffer zu erzielen. Der Eckball, der in der 26. Minute zum 1:0 führte, scheint übrigens gut einstudiert, denn genau die selben Protagonisten haben schon vor zwei Wochen fast in genau gleichen Positionen zugeschlagen und ein Tor erzielt. In weiterer Folge blieb das Spiel der Hausherren stabil, wenn auch nicht ganz fehlerfrei. Kapital daraus konnten die Gäste keines schlagen. Im Gegenteil, als den Wienerbergern knapp vor der Pause, nach einem weiteren Eckball, das 2:0 – Lattenköpfler Thomas Helly, Abstauber Dominik Pfeiffer – gelang, schien der Erfolg in trockenen Tüchern.
Weit gefehlt allerdings, denn nach Wiederanpfiff gerieten die Hausherren ganz schön ins Schwimmen. In der 50. Minute fing man sich, von bisher harmlosen Gästen, nach einer Fehlerkette über mehrere Stationen den Anschlusstreffer ein. Dadurch gestärkt drängten plötzlich die Brigittenauer auf den Ausgleich und Torhüter Nino Moser musste einige Male durch gute Paraden seine Vorderleute im Spiel halten. Einmal schien auch er bereits geschlagen, aber Abschluss der Gäste aufs eigentlich bereits leere Tor geriet zu schwach, sodass im Endeffekt doch wieder Nino Moser zur Stelle war. Gut, dass er in dieser Szene im Spiel blieb und sich nicht vorzeitig ins unvermeidliche Schicksal ergeben hat.
Nach einem lautstarken Ordnungsruf von Trainer Claus Schönberger fing sich die Mannschaft danach wieder. Zwar wurde jetzt der Gegner wieder ganz gut kontrolliert, aber nach vorne ging nicht mehr viel. Und mit nur mit einem Tor Unterschied blieb es eine heikle Partie, unnötig nach dem perfekten Spielverlauf der ersten Halbzeit. Die Erlösung für Wienerberg brachte erst ein Thomas Helly Treffer sieben Minuten vor Schluss. Stefan Brunner, diesmal im zentralen Mittelfeld aufgeboten und auch dort überzeugend, setzte mit einem präzisen Pass den Wienerberg Goalgetter perfekt in Szene. Der blieb im Abschluss sehr souverän und brachte mit seinem Tor zum 3:1 die Hausherren endgültig auf die Siegerstraße.
Bester Mann am Platz war diesmal trotzdem eine Frau. Schiedsrichterin Sara Telek empfahl sich durch eine souveräne Spielleitung für höhere Aufgaben. In der Bewertung der Spielszenen immer richtig gelegen, dabei angenehm unaufdringlich, aber trotzdem sicher in ihren Entscheidungen. Davon können sich viele männliche Kollegen ihrer Zunft eine Scheibe abschneiden.