SV Wienerberg 1921 – FV Wien Floridsdorf 2:3 (2:1)
Trotz eines mehrfach günstigen Spielverlaufes, der normalerweise auch mehrfach dafür reichen müsste, dieses Spiel zu gewinnen, war Wienerberg nicht in der Lage, einen Gegner zu besiegen, bei dem in der Winterpause kein Stein auf dem anderen blieb und der wegen dieses Umbruchs von vielen Stadtliga-Kennern als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt wird.
Mit einem frühen Elfmeter, verwandelt von Thomas Helly, waren die Hausherren bereits in der 6. Minute in Führung gegangen. Damit war für viele die Partie mehr oder weniger bereits entschieden, leider auch offensichtlich für die Spieler auf dem Feld. Anstatt weiter Druck zu machen um rasch nachzulegen, geriet der Auftritt der Wienerberger nach dem 1:0 sehr beiläufig. Auch der bald folgende Ausgleich der Gäste (11.), Tormann Nino Moser hatte sich im Herauslaufen grob verschätzt, änderte wenig am sehr nachlässigen Zugang der Favoritner zu dieser Partie.
Ihr Auftritt über weite Strecken der ersten Spielhälfte war durch Ideenlosigkeit und Fehleranfälligkeit geprägt. Erst in den letzten zehn Minuten vor der Pause gelang es den Hausherren wieder mehr Fahrt aufzunehmen. Jetzt zeigte sich, wie einfach es gewesen wäre, das Spiel nach dem frühen Führungstreffer erfolgreich zu gestalten. Dass praktisch mit der letzten Aktion vor der Pause, im Anschluss an einen Eckball, noch das 2:1 für Wienerberg heraussprang, hatte sich zwar abgezeichnet, war aber so nicht mehr zu erwarten.
Damit war die Aufgabe wohl zum zweiten Mal an diesem Tag mehr oder weniger erledigt, zumal die Wienerberger sehr stark aus der Kabine kamen. Jetzt wurde tatsächlich endlich gut gespielt, leider nur für zehn Minuten. In diesem zehn guten Minuten wurden einige gute Möglichkeiten auf das 3:1, und damit die Vorentscheidung, vergeben. Auch ein zweiter Elfmeter, diesmal vergeben vom zuvor gefoulten Thomas Helly, brachte nicht den erlösenden 2 Tore-Vorsprung.
Nach diesem Rückschlag gab es einen eindeutigen Bruch in dieser Partie, der in der Nachbetrachtung den Schluss zulässt, dass man dieses Spiel wahrscheinlich eher gewonnen hätte, wenn man diesen Strafstoß nicht bekommen hätte. Der gute Schiedsrichter Mattias Hartl hatte aber ein kein Einsehen mit den Hausherren und pfiff richtigerweise das Offensichtliche.
In der Folge schlichen sich wieder viele Fehler ins Spiel der Wienerberger ein. Obwohl nicht wirklich gut agiert wurde, gab es trotzdem weiterhin einige Torchancen, die aber allesamt vergeben wurden. Da sich aber in der Defensive auch einige Unzulänglichkeiten einschlichen, musste man nicht nur den Ausgleich hinnehmen (59.) sondern sah sich ab der 70. Minute erstmals mit einem Rückstand konfrontiert.
Zwar hätten die Hausherren dieses Spiel immer noch gewinnen können, trotz schwachen Spiels ergaben sich immer noch die Chancen, auf die Siegerstraße zurückzukehren, aber warum sollte jetzt funktionieren, was über weite Strecken davor nicht geklappt hat. So steht unterm Strich eine NIederlage, die kaum zu glauben ist, wenn man die Akteure beider Mannschaften einander gegenüber stellt. Mit diesem halbherzigen Zugang zum Spiel wird man allerdings gegen kaum einen bzw. keinen Gegner der Wienerliga Punkt einfahren können.
Es gilt nun für die Wienerberger den Resetknopf zu drücken. Die sehr guten Leistungen der Vorbereitung sind das Eine, aber Meisterschaftsspiele erfordern offensichtlich doch einen anderen Zugang, um erfolgreich zu sein. Bereits Freitag am abend gibt es eine weitere Chance, den verpatzten Saisonstart zu korrigieren. Blöd nur, dass da Auswärtsangstgegner Ostbahn XI wartet.